Gestautes Wasser, gestaute Gefühle
- Anja Aurbacher

- 1. Juni
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 6. Juni

Wie Blockaden in uns entstehen, gestautes Wasser gestaute Gefühle:
Stell dir einen klaren Bergbach vor, dessen Wasser fröhlich sprudelnd über Steine fließt, sich seinen Weg bahnt und dabei alles mit sich nimmt, was nicht an Ort und Stelle gehört. Ein Bild von Lebendigkeit, Reinheit und stetem Fluss. Was aber passiert, wenn dieser Bach auf einmal auf einen Damm trifft? Das Wasser staut sich. Es wird trüb, beginnt vielleicht zu faulen, der natürliche Kreislauf ist unterbrochen.
Genauso, im übertragenen Sinne, funktioniert unser emotionales System. Unsere Gefühle sind wie dieses fließende Wasser - sie wollen in Bewegung sein, gefühlt, ausgedrückt und dann wieder losgelassen werden. So ist Energie, in unserem System in Bewegung (Emotions = Energy in Motion). Wenn wir sie jedoch stauen, unterdrücken oder nicht zulassen, entsteht eine Blockade.
Der Damm in uns: Wie wir Gefühle stauen
Warum stauen wir unsere Gefühle? Oft lernen wir schon früh, dass bestimmte Emotionen "nicht erwünscht" sind. Weinen ist Schwäche, Wut ist schlecht, Angst ist peinlich. Wir entwickeln Strategien, um diese Gefühle zu verdrängen: Wir lenken uns ab, analysieren zu viel. betäuben uns mit Konsum oder Arbeit, oder wir tun einfach so, als wären sie nicht da.
Aber so wie das gestaute Wasser nicht einfach verschwindet, verschwinden auch unsere unterdrückten Gefühle nicht. Sie sammeln sich an, werden dichter und schwerer. Sie werden zu einer energetische Blockade im System.
Die Manifestation der Blockaden: Wenn der Körper spricht
Diese inneren Dämme haben Konsequenzen. Wenn unsere Emotionen nicht frei fließen können, suchen sie sich andere Wege, um sich bemerkbar zu machen. Und oft ist unser Körper derjenige, der die Rechnung präsentiert.
Eine Blockade im Energiesystem kann sich auf vielfältige Weise zeigen:
Psychische Symptome: Dauerhafter Stress, Angstzustände, Depressionen, unerklärliche Reizbarkeit oder Lethargie.
Physische Symptome: Chronische Schmerzen (Rücken, Nacken, Kopf) Verdauungsprobleme, Hautausschläge, Erschöpfung oder ein geschwächtes Immunsystem.
Nehmen wir ein Beispiel den Schwindel. Aus einer ganzheitlichen Perspektive kann Schwindel ein deutliches Zeichen dafür sein, dass wir den Boden unter den Füßen verloren haben, sowohl im wörtlichen als auch im übertragenen Sinne. Er kann darauf hindeuten, dass wir innerlich nicht geerdet sind, dass zu viel "ungefühlte" Gefühle uns aus dem Gleichgewicht bringen und unser System überfordern. Die Energie, die frei fließen sollte, ist blockiert und manifestiert sich als ein Gefühl der Instabilität.
Den Fluss wiederherstellen: Der Weg der Heilung
Die gute Nachricht ist: wir können den Fluss wiederherstellen! Es geht darum, die Dämme abzubauen und den Gefühlen den Raum geben, den sie brauchen, um gefühlt und verarbeitet zu werden.
Hier sind einige Wege, um den Fluss wiederherzustellen:
Gefühle zulassen und benennen: Der erste Schritt ist, anzuerkennen, was da ist. Setz dich mit deinen Gefühlen hin, auch wenn sie unbequem sind. Wo spürst du sie im Körper? Gib ihnen einen Namen.
Ausdruck finden: Finde gesunde Wege, um deinen Gefühle auszudrücken. Das kann durch Sprechen (mit Freunden, Familie oder Therapeuten), Schreiben, Malen, Musik, Sport oder Schreien in ein Kissen sein.
Körperarbeit und Bewegung: Bewegung hilft, gestaute Energie freizusetzen. Yoga, Tanz, Spaziergänge in der Natur - all das kann den Körper unterstützen, Blockaden zu lösen.
Achtsamkeit und Meditation: Diese Praktiken helfen dir, präsent zu sein und zu beobachten, was in dir vorgeht, ohne zu urteilen. So kannst du lernen, deine Gefühle kommen und gehen zu lassen, ohne dich von ihnen überwältigen zu lassen.
Professionelle Unterstützung: Manchmal brauchen wir Hilfe von außen, um tief sitzende Blockaden zu lösen. Therapeuten, Coaches oder Energieheiler können wertvolle Unterstützung bieten.
Denk daran: Deine Gefühle sind keine Schwäche, sondern ein Navigationssystem. Sie zeigen dir an, was in deinem Inneren geschieht und was du brauchst. Indem zu lernst, sie bewusst zu fühlen und zu verarbeiten, ermöglichst du dir selbst in mehr Fluss, Gesundheit und emotionaler Freiheit.




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